Erste Therapieversuche


Die ersten Therapieversuche fanden in Form von Medikamenten, Infusionen und wochenlangen Aufenthalten in verschiedenen Spitälern statt. Die Schmerzen in dieser Zeit waren so intensiv, dass ich 23 ½ Stunden pro Tag im Bett am Rücken liegend verbringen musste. Medikation in dieser Zeit: Athrotec, Voltaren, Deflamat und meist Diclofenac in Infusionen. Bewirkt hat alles zusammen recht wenig. Die Schmerzen hatten sich in meinen Rücken festgefressen. Durch Bewegungsmangel und der dadurch entstandenen Muskelschwäche nahmen die Schmerzen sogar zu, trotz Schmerzmedikation. Opiate lehnte ich in dieser Zeit (noch) ab.

Bis zur ersten Operation dauerte es sechs Monate. Beginn der Schmerzen, die fast über Nacht in heftigster Form kamen: August 2003, erster operativer Eingriff: Februar 2004. Diagnosen waren Bandscheibenvorwölbungen, Arthrose, Wirbelgleiten und Bandscheibenteile, die sich von einer sich auflösenden Bandscheibe lösten (L5/S1) und in den Spinalkanal wanderten. Letzteres war auch der Hauptauslöser meiner unerträglichen Schmerzen.

Die Tage in dieser Zeit liefen in etwa wie folgt ab: Irgendwie auf das WC, manchmal auch auf allen Vieren, kommend. Ungefähr dieselbe Prozedur beim Duschen, wenn überhaupt möglich. Irgendetwas, irgendwie essend und trinkend. Muss dazu wohl erwähnen, dass ich in dieser Zeit alleine lebte und auf Freunde, Arbeitskollegen und Bekannte angewiesen war. Der Schmerz war 24 Stunden bei mir und lies mich nicht los. Einzige kurzfristige Erleichterung in dieser Zeit waren Infusionen, die ich in verschiedenen Spitälern bekam. Zu dieser intravenösen Medikationsgabe wurde ich von Rettungen (Rotes Kreuz, Grünes Kreuz und Arbeiter Samariterbund) liegend in die Ambulanzen der Krankenhäuser gebracht.

Ich komme nicht herum einige Begebenheiten dieser Zeit zu schildern. Die erste war eine sehr demütigende. Ich lag wieder einmal auf einer Bahre und sah den Tropfen zu wie sie in meinen Venen verschwanden. Der diensthabende Arzt kam zu mir, stellte seinen Fuß auf das Untergestell meiner Bahre und meinte: „Operieren können wir sie aus Terminmangel frühestens in einen ¾ Jahr, aber ich kann ihnen eine Magnetfeldmatratze um € 1500.- verkaufen“. Ich konnte den Arzt nur verständnislos anstarren und hoffen, dass der Infusionsinhalt bald in mir verschwunden war. Diese Ambulanz sah mich nie wieder.