Physiotherapie


Einige Therapiemethoden bei starken und/oder chronischen Rückenschmerzen, ausgelöst durch Bandscheibenvorfall, Wirbelabnutzung oder Ähnliches.
Regelmäßiges Rückenturnen ist wohl das Wichtigste nach einem Bandscheibenvorfall oder einer Operation. Oder ganz einfach als Profilaxe. Da es viele verschiedene Übungen für unterschiedlichste Rückenbeschwerden gibt, braucht man etwas Glück bei der Wahl der Physiotherapie. Ich kann hier nur meine eigenen Erfahrungen wiedergeben, jedoch auch einiges, das ich von Leidensgenossen mitbekommen habe. 

Ich machte einen großen Fehler, als ich im Alter von 43 Jahren mit regelmäßigen Sport in Form von Laufen und Bodybuilding begann. Da ich schon an einem Bandscheibenschaden litt, hätte ich mich unbedingt untersuchen lassen müssen. Allein, ich wusste davon nichts. Trotz meiner abgenützten Bandscheibe im Bereich L5/S1 verspürte ich keine Schmerzen. Man hört und liest es zwar überall, dass man sich untersuchen lassen sollte, wenn man im Alter von 40 Jahren mit regelmäßigen Sport beginnt, aber aus mir heute unverständlichen Gründen unterließ ich es. Ein schwerer Fehler, wie sich bald zeigen sollte! 

Mit einer Komplettuntersuchung und gezielter Physiotherapie hätte ich mir den ganzen Wahnsinn wahrscheinlich erspart. Ich kann also hier nur mehr über das Danach schreiben. Nach den fürchterlichen Schmerzen und nach den Operationen. Ein langer und zäher Weg, aber es hat letztlich doch geholfen. Physiotherapie ist Teil meines Lebens geworden. Ich gehe drei Mal in der Woche in mein Fitnessstudio. Wenn die Schmerzen zunehmen hole ich mir vom Arzt eine Verschreibung für 10 Physiotherapie-Einheiten.

Für zu Hause kaufte ich mir eine gute Gymnastikmatte, die etwa € 120.- kostete. Dazu leichte Hanteln und verschieden starke Thera-Bänder. Am Rücken liegend kann ich alle für mich wichtigen Übungen am Schlafzimmerboden machen. Das Thera-Band ist in den Löchern meines Matratzenauflagebrettes befestigt. Dieses Brett liegt anstelle eines Lattenrostes unter meiner Matratze. Dieses Brett lies ich mir, wie das gesamte Bett, von einen Tischler machen. Das sollte man sich ab einem gewissen Alter ohnehin machen lassen, auch ohne Rückenprobleme, denn das wäre eine gute Profilaxe. Das Brett empfiehl mir eine Physiotherapeutin und das erwies sich als ein guter Tipp. 

Einige meiner täglichen Standardübung beginnen vor dem Aufstehen. Mit angezogenen Beinen und am Rücken liegend spanne ich meine Bauchmuskulatur an. Gleichzeitig presse ich leicht meine Lendenwirbelsäule in die Matratze. Bevor ich dann aus dem Bett steige, drehe ich mich zur Seite und setze mich so auf. Keinesfalls aus der Rückenlage im Bett aufsetzen! Das belastet zu sehr die Lendenwirbelsäule. Aus der Seitenlage lasse ich meine Beine aus dem Bett gleiten und entlaste damit meine Wirbelsäule. Danach entrolle ich meine Matte, die unter meinem Bett liegt. Ein kleiner Polster sorgt für eine stabile Halswirbelsäule. Dann beginne ich auf der Matte mit der Übung, die ich vorher im Bett machte. Während die Lendenwirbelsäule in den Untergrund gedrückt wird spanne ich meine Bauchmuskulatur an. Ganz wichtig ist es dabei weiter zu Atmen. Bei den Übungen den Atem nie anhalten oder gepresst atmen. In der Regel beim Anspannen ausatmen und beim Entlasten einatmen. Bei der nächsten Übung kommt die rechte Hand zum linken Knie und umgekehrt. Wenn meine Hand das Knie berührt, presse ich leicht dagegen und halte die Spannung etwa drei bis sechs Sekunden. Während der Anspannung achte ich wieder darauf, dass die LWS (Lendenwirbelsäule) und die Bauchmuskulatur ebenfalls angespannt sind. Die Wiederholungen kann jeder für sich bestimmen. Ich mache jeweils zehn Wiederholungen in drei Sätzen. Anschließend komme ich zur dritten Übung. Ich drücke den linken Arm und den rechten Fuß in die Matte und wechsle von links auf rechts. Das Weiteratmen und die Anspannung der LWS und Bauchmuskulatur sollte schon Programm sein. Dann variiere ich mit den Übungen. Ich mache verschiedene Wiederholungen mit den Hanteln oder mit dem Thera-Band.